Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit in Österreich, an der mittlerweile rund 70 Prozent der Bevölkerung leiden. Die Ursachen sind vielfältig – am häufigsten ist es die Fehlbelastung der Wirbelsäule durch sitzende Tätigkeiten, zum Beispiel bei Bürojobs.
Über 80 Prozent der Bevölkerung in den westlichen Industrienationen leiden Schätzungen zufolge mindestens einmal in ihrem Leben an Wirbelsäulenschmerzen und müssen aus diesem Grund ärztlich behandelt werden. Schmerzen in der Wirbelsäule können unter anderem durch angeborene, erbliche, entzündliche und degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule verursacht werden.
Rückenschmerzen sind die häufigsten Beschwerden in Österreich – und werden als Volkskrankheit bezeichnet. Ein Bandscheibenvorfall (auch Diskusprolaps genannt) kann ein Grund für Rückenschmerzen sein.
Der Bandscheibenvorfall ist der Austritt des gallertartigen Gewebes der Bandscheibe durch einen Riss im Faserring, der es umgibt. Typischerweise schmerzt zuerst die betroffene Stelle. Die für einen Bandscheibenvorfall typischen ausstrahlenden Schmerzen in den Arm oder das Bein treten erst bei einer Reizung der Nervenwurzel auf. Die Stelle, an der die Beschwerden lokalisiert sind, gibt genaue Auskünfte über das Segment in der Wirbelsäule, in dem ein Bandscheibenvorfall vorliegt.
Sollte ein Bandscheibenvorfall mit neurologischer Symptomatik vorliegen ist zumeist eine operative Entlastung nötig. Sollten keine neurologischen Symptome vorliegen so ist eine konservative Therapie mit Infiltrationen, Infusionen und Physiotherapie möglich.
Bei dem als landläufig bezeichneten Hexenschuss (in der Medizin Lumbago oder akute Lumbalgie genannt) handelt es sich um einen plötzlich auftretenden, sehr heftigen und stechenden Rückenschmerz. Dieser ist vor allem im Bereich der Lendenwirbelsäule lokalisiert und geht mit Bewegungseinschränkungen einher.
Ausgelöst wird ein Hexenschuss meist durch abrupte oder ruckartige Alltagsbewegungen. Statistisch gesehen erleidet fast jeder Mensch mindestens einmal in seinem Leben einen Hexenschuss. Zumeist sind es Menschen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr. Hier steht klar die konservative Therapie mit Infiltrationen, Infusionen und Physiotherapie im Vordergrund.
Die Lumboischialgie (auch Rückenbeinschmerz genannt) ist ein in das Bein fortgeleiteter Rückenschmerz, der auf eine Reizung der Nervenwurzel zurückzuführen ist. Charakteristisch sind brennende oder stechende Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule, die über den Ischiasnerv ins Bein fortgeleitet werden und dort Schmerzen, Gefühlsstörungen oder Lähmungen auslösen. Ursache ist zumeist ein Bandscheibenvorfall an der Lendenwirbelsäule. In Abhängigkeit der bestehenden Neurologie erfolgt eine konservative oder operative Therapie.
Morbus Bechterew, der Hauptvertreter der Krankheitsgruppe der sogenannten Spondyloarthritiden, ist eine chronisch-entzündliche rheumatische Erkrankung, die zu einer Versteifung der Wirbelsäule führt.
Der Morbus Scheuermann ist eine relativ häufige Wirbelsäulenerkrankung, die insbesondere im Kindes- und Jugendalter auftritt. Charakteristisch für Morbus Scheuermann ist die Ausbildung eines Rundrückens im Bereich der Brustwirbelsäule.
Als Skoliose bezeichnet man die Abweichung der Wirbelsäule von ihrer natürlichen S-Form. In der Regel handelt es sich bei einer Skoliose um eine Wachstumsdeformität, bei welcher es zu einer mehrdimensionalen Verkrümmung der Wirbelsäule kommt. Als Wachstumsdeformität wird die Skoliose bezeichnet, weil es sich um eine Erkrankung handelt, welche während des Wachstums einer Person, also im Kindes- oder Jugendalter, auftritt. Die Therapie der Skoliose ist abhängig von ihrer Ausprägung und des Alters.
Die Spinalkanalstenose ist eine Verengung des Kanals der Wirbelsäule, in dem das Rückenmark und die Nervenfasern verlaufen. Diese Verengungen können zu Schmerzen sowie neurologischen Ausfällen führen. Auch hier gilt die Therapie in Abhängigkeit der Neurologie und Ausprägung der Spinalkanalstenose.
Die Spondylarthrose ist die degenerative Veränderung der Wirbelsäule. Synonyme hierfür sind auch Wirbelgelenkarthrose, Facettensyndrom oder Facettengelenkarthrose. Die Spondylarthrose ist eine degenerative Erkrankung der Wirbelgelenke (Facettengelenke) welche am häufigsten im Bereich der Lendenwirbelsäule auftritt. Prinzipiell kann die Erkrankung aber jeden Abschnitt der Wirbelsäule betreffen.
Der Wirbelbruch kann auch Ursache von Rückenschmerzen sein und stellt häufig bei nicht vorhandenem Trauma einen Hinweis in Richtung Osteoporose. Dabei kann der Wirbelbruch in vielen unterschiedlichen Formen vorkommen. In Abhängigkeit des Schweregrades der Fraktur kann eine konservative Therapie mit Mieder oder eine operative Therapie erfolgen.
Als Wirbelgleiten oder Spondylolisthesis wird eine Instabilität der Wirbelsäule bezeichnet, bei der sich ein Wirbel über den darunterliegenden Wirbelkörper nach vorne verschiebt, nach hinten verrutscht oder sich seitlich wegdreht. Je nach Ursache wird dabei zwischen angeborenem Wirbelgleiten und erworbenem Wirbelgleiten unterschieden.